Zeitenwende

Liebe Gäste und Freunde des Europäischen Hof Heidelberg,

im unerträglichen Angesicht der humanitären, politischen und gesellschaftlichen Katastrophe, die sich seit Wochen in der Ukraine ereignet, fällt es schwer, nicht zu verzweifeln. Viele versuchen, diese Verzweiflung durch eine beeindruckende Hilfsbereitschaft zu bewältigen. Die Solidarität mit der dramatisch leidenden ukrainischen Bevölkerung ist riesig. Ein Lichtblick in diesen düsteren Zeiten.

Zugleich spüren viele: Nichts wird mehr so sein, wie es vorher war. Was vor kurzem noch feste Überzeugung gewesen ist, wurde mit einem Schlag zur Illusion. Die Welt wird sich auch nach einer so dringend herbeigesehnten Befriedung grundsätzlich und für immer verändert haben. Die Zeitenwende ist unumkehrbar. Eine Entglobalisierung, eine nochmals zunehmende (ideologische) Poloarisierung und eine fundamentale Verschiebung der geopolitischen und sicherheitsrelevanten Architekturen sind wahrscheinlich.

Vielleicht muss man sich in derart herausfordernden und teilweise beängstigenden Situationen die Haltung von Václav Havel zu eigen machen:
„Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht.“

Herzliche Grüße,
Ihre Familie von Kretschmann und das gesamte Team des Europäischen Hof Heidelberg