Ein Mann und seine Passion – Barchef Nahit Gashi

Die Europa Bar öffnet um 17:00 Uhr, eine halbe Stunde noch für Nahit Gashi, um alles für die ersten Gäste vorzubereiten. Die Bar ist sein Reich, hier kann er das tun, was er am liebsten macht: mit Menschen in Kontakt kommen, Getränkeempfehlungen aussprechen, ein wenig plaudern. Gashi möchte, dass sich die Besucher der Europa Bar bei ihm wie im Wohnzimmer fühlen. Seit Mai 2017 ist der aus dem Kosovo stammende Barchef im Europäischen Hof Heidelberg für alles zuständig, was mit dem Barbetrieb im 5 Sterne Superior Hotel in Heidelberg zu tun hat – und das ist eine ganze Menge mehr als das, was die Gäste davon mitbekommen. „Organisieren, Getränke aussuchen, die Karte schreiben“, zählt Nahit Gashi auf, „ich arbeite ganz selbstständig, kann entscheiden, was auf die Karte kommt, kann die Bar selbst gestalten.“ Wichtig sei auch der Austausch mit dem Küchenchef der Kurfürstenstube Julien Schon und dem Küchenchef Bankett Julian Becker. „So kann ich die Empfehlungen für Aperitif und Digestif besser auf die Speise- und Snackkarte abstimmen“, erläutert Nahit Gashi sein Vorgehen.

 

Freundlicher Bartender Europa Bar Heidelberg

Nach Budapest und London ins 5 Sterne Superior Hotel in Heidelberg

Seit 1998 ist der Barchef in Deutschland, seit 2002 lebt er in Heidelberg. Bevor er in der Stadt der Romantik „sesshaft“ wurde, war er international unterwegs, u. a. in Budapest und London. Jetzt, im Europäischen Hof, sei er angekommen. Seine Passion für Hochprozentiges und die Kunst der Cocktailzubereitung entdeckte er, da hatte er bereits eine Ausbildung zum Chemiker hinter sich und war im Management tätig. „Dann habe ich gemerkt, dass mir die Gastronomie einfach Spaß macht“, erzählt er, „der Umgang mit Menschen – man ist ja auch immer ein bisschen Psychologe in diesem Job – und dann auch die vertriebliche Seite: Ich muss nicht nur empfehlen, sondern auch verkaufen, daran werde ich gemessen.“
Damit er genau diese Empfehlungen stets bestens informiert aussprechen kann, sei viel Fachwissen nötig, sagt Gashi. „Wenn ich mich mit einem Gast über Whiskey unterhalte, muss ich wissen, dass es auch einen aus Bayern gibt. Und wenn wir über Gin reden, muss ich wissen, wie der hergestellt wird. Und so weiter.“ Der Barkeeper schaut kurz auf die Uhr. Zeit, die Bar zu öffnen.

 

Die Empfehlung des Barchefs – ein „Erdbeer-Lini“

„Sie pürieren frische Erdbeeren, geben sie in einen Shaker. Dazu Limettensaft und Erdbeersirup, Basilikum. Schütteln, abseihen und in ein gekühltes Glas geben. Erst am Tisch mit Champagner auffüllen – der optische Eindruck ist unglaublich, als würde eine Blume aufblühen. Eine köstliche Variante: Maracuja statt Erdbeeren. Und wenn Sie es alkoholfrei mögen, nehmen Sie Soda statt Champagner.“ Und die Mengenangaben? Da lächelt Nahit Gashi und schweigt. Ein wenig Berufsgeheimnis muss sein.

Europa Bar Heidelberg im Europäischen Hof Heidelberg